Suchtbeauftragte Umgang mit Risikokonsum Essstörungen
Behandlungsmöglichkeiten bei Essstörungen

Behandlungsmöglichkeiten bei Essstörungen

Therapieformen

Ambulante Therapie

Wenn die Essstörung erst vor kurzem begonnen hat und nicht allzu stark ausgeprägt ist, bietet sich eine ambulante Therapie an. Eine solche ist oft auch im Anschluss an einen Aufenthalt in einer Klinik ratsam, um die oder den Betroffenen zu begleiten und zu unterstützen und im Alltag aufkommende Probleme oder auch Rückfälle besprechen und bearbeiten zu können

Teilstationäre oder stationäre Therapie

Ist der körperliche Zustand der bzw. des Betroffene sehr schlecht oder treten weitere psychische Probleme auf, empfiehlt sich eine stationäre Therapie.
Die Betroffenen werden intensiv therapeutisch und gegebenenfalls auch medizinisch betreut und es steht ein breites Angebot an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, das oftmals z.B. Kunst- und Bewegungstherapie umfasst.
Stationäre Einrichtungen bieten zudem eine Art "Auszeit" vom Alltag, einen Abstand vom gewohnten Umfeld, das an der Entstehung oder Aufrechterhaltung der Essstörung beteiligt sein kann.

Einzel- oder Gruppentherapie

Fast alle psychotherapeutischen Verfahren sind in Einzelsitzungen sowie auch in Gruppentherapien möglich. Es  Es ist individuell verschieden, auf welche Form er oder sie am besten anspricht.


Therapiemethoden

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass wir alle durch bestimmte Erfahrungen und Situationen geprägt wurden, die unser Verhalten maßgeblich beeinflussen. Sie beschäftigt sich in erster Linie mit dem aktuellen Verhalten der betroffenen Person.

Am Anfang der Therapie steht eine Diagnosephase. Daraufhin werden kurz-, mittel- und langfristige Ziele gemeinsam festgesetzt. Ein typisches kurzfristiges Ziel zu Beginn der Therapie könnte beispielsweise sein, die Häufigkeit der Essanfälle zu reduzieren. Gemeinsam wird besprochen, wie die zum Teil sehr festgefahrenen Verhaltensmuster geändert werden können und wie mit problematischen Situationen anders umgegangen werden kann.
Nach einer Stabilisierung des psychischen und körperlichen Zustands können darauf aufbauend die Hintergründe der Essstörung bearbeitet werden.

Verhaltenstherapie besteht aus einer Vielzahl therapeutischer Methoden, wie z.B. Rollenspielen, Verhaltensübungen, u.a

Psychoanalyse

Psychoanalyse hat zunächst das Ziel, ungelöste Konflikte aus der Vergangenheit oder aus der Kindheit bewusst zu machen. Die psychoanalytische oder tiefenpsychologische Therapie ist in aller Regel sehr viel zeitaufwendiger als eine Verhaltenstherapie. Sie führt zumeist weit und ausführlich in die Vergangenheit zurück, in die Träume, ins Unbewusste. Ziel ist es, der betroffenen Person zu helfen, selbst traumatische Ereignisse in der Vergangenheit aufzudecken und die inneren Konflikte, die sich aus diesen ergeben, zu lösen sowie die persönliche Weiterentwicklung zu fördern

Klientenzentrierte Gesprächstherapie (GT)

Die klientenzentrierte Gesprächstherapie geht davon aus, dass jedes gestörte Verhalten auf falsche Lernprozesse zurückzuführen ist. Gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten werden die falschen Lernprozesse aufgedeckt und bearbeitet. Es lassen sich zwei gesprächstherapeutische Richtungen unterscheiden:

  • die naturwissenschaftliche und
  • die phänomenologische Gesprächstherapie.

Bei der naturwissenschaftlichen Richtung der Gesprächstherapie verhält sich der Therapeut gegenüber dem Patienten bzw. der Patientin wertschätzend, verstehend und akzeptierend.

Therapeuten der phänomenologischen Richtung begegnen den Betroffenen konkret und konfrontativ und machen Vorschläge für eine gesündere Lebensführung. Außerdem gehören zu dieser Therapieform weitere Bereiche, wie gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten.


Weitere wichtige Formen der Unterstützung


Einbeziehung der Familienmitglieder

Da Magersucht und Bulimie auch ein Familienproblem sein können, werden die Angehörigen häufig in die Therapie einbezogen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Familie:

  • Gespräche mit einzelnen Familienangehörigen
  • Systemische Therapie mit der Einzelfamilie
  • Familiengruppentherapie

Selbsthilfegruppe

Für viele Betroffene bedeutet die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, aus der Isolation und Heimlichkeit herauszutreten und im Kontakt mit anderen Betroffenen Verständnis für die eigene Problematik zu erfahren.